• Skip to main content

    Goodbye, fithealthydi // Hello, do & live

    01/15/2017 · by Diana

    Nach drei Jahren geht heute ein Kapitel zu Ende. Ich habe mich nach langer und noch längerer Überlegung dazu entschlossen, meinen Blog und all meine Social Media Plattformen umzubenennen. Seit mehr als einem Jahr habe ich den Gedanken und den Wunsch für einen neuen Namen, habe es aber immer vor mir hergeschoben oder verdrängt. Ihr kennt mich unter fithealthydi, mein ganzer Content der letzten drei Jahre ist unter fithealthydi veröffentlicht, unter diesem Namen in die Welt hinaus gegangen. Aber das bin einfach nicht mehr ich. Ich mag den Namen nicht mehr, er passt nicht mehr – nicht zu mir und auch nicht zu meinem Content.

    Vor drei Jahren, als ich mir meinen Instagram Account erstellt hab, um meine kleinen Food Kreationen mit euch zu teilen, da habe ich nicht wirklich über einen Namen nachgedacht – um ehrlich zu sein, habe ich sogar eine von diesen „Instagram Name Generator“ Apps benutzt, da mir nichts eingefallen ist. Es ist fithealthydi geworden, weil sich damals alles darum gedreht hat – wie ich, Diana (di), fit und healthy werde. Die ersten Monate und die ersten zwei Jahre hat das gepasst, auch als ich diesen Blog hier aufgemacht habe. Mein Alltag hat sich nur ums gesund kochen gedreht, um Sport, um Fitness, zeitweise auch um Kalorien und Makros und Low Carb und Low Fat und alles. Zumindest diesen Teil habe ich schnell wieder aus meinen Gedanken verbannen können – aber weiterhin hat alles ums Thema Fitness und Ernährung den größten Teil in meinem Kopf und in meinem Alltag und deshalb natürlich auch auf meinem Account und Blog eingenommen.

    Es ist mir immer leicht gefallen, Content in diesen Themenbereichen zu produzieren, täglich neue Rezepte für euch zu posten und euch regelmäßige Trainingsupdates zu geben. Einerseits, weil – ehrlich gesagt – am Anfang durch den Zuspruch, durch die Likes und Follower, durch euch, auch einen großen Teil an Motivation gewonnen habe. Andererseits, weil sich wie gesagt sowieso alles in meinem Kopf darum gedreht hat. Ich hatte Spaß dabei, euch davon zu berichten und zu erzählen. Die ersten Kooperationspartner und Marken wurden auf mich aufmerksam und nach und nach bin ich vollständig in das Label „Fitnessblogger“ reingewachsen und bin das für sicher einen großen Teil von meinen Lesern und auch für viele Marken immer noch. Und ich war glücklich damit und für mich war das die totale Erfüllung – für eine Zeit lang.

    Jetzt kann ich sagen, dass ich mich schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr so sehe. Irgendwann hab ich in meiner Blog-Beschreibung den Zusatz „Lifestyle-Blog“ dazugeschrieben. Hab angefangen, auch von meinen Reisen zu berichten, von meinem Studium, über mein Leben, meine Gedanken. Und wisst ihr was? Diese Themen kamen auch gut bei euch an, nein, oft sogar noch besser als meine Rezepte. Mich hat das völlig verwundert aber auch riesig gefreut – hey, die Leute interessiert nicht nur, wie ich einen Kuchen gesünder backen kann, sondern die finden tatsächlich mich auch irgendwie interessant, was ich alles so mache und wie ich darüber denke.

    Das erste Jahr von meinem Blog war ich selbst noch „Fitness-Frischling“, ich hatte erst ein Jahr lang regelmäßig trainiert, Sport gemacht und meine Ernährung umgestellt, wurde immer besser und ambitionierter darin. Irgendwann – ich kann selbst nicht mehr sagen, wann und wie – wurde das alles aber Normalität. Ich mache heute genauso viel Sport wie vor drei Jahren und koche auch noch genauso viel und gerne. Ich liebe es immer noch. Aber ich denke nicht mehr darüber nach. Zumindest um Längen, Längen nicht mehr so viel wie damals. Und das ist der Grund, weshalb sich auch schon eine ganze Zeit lang die Themen und Inhalte von mir verändern. Ich wollte immer mehr auch über andere Dinge schreiben, neue Themen ansprechen – und wie ich feststellen durfte, ihr wollt auch darüber lesen. Aber da war eben dieses Label „Fitness-Blogger“ und eben auch mein Name. Wenn man meinen Account sieht, meinen Blog-Namen, da denkt man eben automatisch „Fitness“ – war ja zu Anfang auch so von mir beabsichtigt. Darf ich überhaupt einfach über alles schreiben und bloggen, was ich will? Springen mir nicht irgendwann Leute ab? Als ich damals angefangen hab, neben Bildern von gesundem Essen auch Bilder von mir zu zeigen, hab ich mit jedem Selfie hunderte und hunderte Follower verloren. Das gibt einem zu denken, das kratzt nicht nur am Selbstbewusstsein, sondern auch an der Überzeugtheit am eigenen Content. Irgendwann habt ihr euch an Bilder von mir gewöhnt und es lief beides – ich und Essen. Dann hab ich angefangen, nicht nur halbnackte Sport-Bilder von mir zu posten, sondern auch angezogen (haha) und zack – wieder jedes Mal hunderte Follower weniger. Ihr versteht, weshalb es mir so schwer gefallen ist und immer noch schwer fällt.

    Denn mittlerweile dreht sich in meinem Kopf nicht mehr alles um Sport und Ernährung. Diese Themen nehmen sogar einen ziemlich kleinen Teil in meinem Kopf ein. Ich geh zum Sport, fertig. Ich koch täglich frisch und neue Gerichte und esse gesund, fertig. Das ist für mich Normalität geworden. Darüber muss und will ich nicht mehr den ganzen Tag nachdenken und reden und posten und schreiben müssen. Das bin nicht mehr ich. Ich mache mir jetzt auch über andere Dinge Gedanken. Über so viele Dinge! Wie schaffe ich es, meine Ziele zu erreichen. Was sind überhaupt meine Ziele, was will ich vom Leben? Wie lebe ich glücklich, zufrieden und gesund und fit, wie bin ich jeden Tag dankbar und trotzdem ambitioniert? Welche Musik, welche Orte, welche Menschen machen mich glücklich? Wie gestalte ich meine Wohnung so, dass ich mich wohl fühle? Wie lerne ich, nicht nur an mich zu denken, sondern auch an die Gesellschaft, an die Zukunft, an den Planeten? Was erlebe, denke ich alles hier, mit 22 Jahren, auf welche Gelegenheiten stoße ich, auf welche Probleme, auf welche Hindernisse, auf welche schönen Momente? Darüber will ich schreiben. Darüber schreibe ich ja schon – aber immer mit dem bitteren Beigeschmack „Du heisst fithealthydi, du kannst dich jetzt nicht zur politischen Lage in der Türkei äußern und du brauchst auch nicht dieses tolle Restaurant mit unfassbar leckerem und auch nicht fittem Essen zeigen und den Sonnenuntergang will auch niemand sehen, du bist Fitness-Blogger, das nächste Bild muss dich jetzt aber beim Sport zeigen. Wann war dein letzter Sport-Blogpost? Denk dran! fit healthy!“ Das setzt mich unglaublich unter Druck, nimmt mir die Kreativität und vor allem die Lust, die Leidenschaft an der ganzen Sache.

    Irgendwann hab ich gedacht – so, du musst dich jetzt entscheiden. Entweder du entscheidest dich dazu, dass fithealthydi nur noch einen Teil deines Lebens behandelt. Du machst ja immer noch viel Sport und dir fallen genug neue Rezepte ein und die Leute mögen das, den Namen hast du nunmal und ja, wieso das alles riskieren. Über die anderen Themen musst du ja nicht schreiben.

    Oder. Du entscheidest dich dafür, dass dein Blog, deine Inhalte nicht nur diesen kleinen Teil namens Sport, Fitness und gesunde Ernährung behandeln – sondern dich. Dich, und alles worüber du schreiben willst – und das ist eben nicht nur Diana wie sie Sport macht und gesund kocht. Der Teil wird immer bleiben. Aber gleichzeitig machst du die Tür auf für alles andere.

    Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden. Damit gehe ich ein Risiko ein. Werde ich Leser verlieren? Bestimmt. Aber ich hoffe, dass ein großer Teil von euch bleibt – und vielleicht auch noch jemand dazu kommt. Ich hab noch nie verstanden, weshalb man sich zum Geburtstag wünscht „Bleib wie du bist!“ Wer will das denn? Bleiben wie man ist? Ich bin froh drum, dass ich jetzt eine andere bin als vor drei Jahren. Das zeigt doch, dass ich mich weiterentwickle, neue Erfahrungen mache, neue Dinge und Orte und Menschen kennenlerne, viele Fehler mache und auf Hindernisse stoße und aus meiner Comfort Zone kommen muss und daran wachse. Wenn man sich verändert, finden das nicht immer alle so gut. „Du hast dich so verändert!“ Na Gott sei Dank. Wenn ich immer noch am gleichen Punkt wäre, die gleichen Dinge machen würde, immer nur das gleiche gesehen hätte, immer nur noch die gleichen Orte und Menschen kennen würde – na gute Nacht.

    So. Und deshalb gibt es ab heute einen neuen Namen. do & live. Denn das ist im großen und ganzen, alles, was für mich ein glückliches Leben ausmacht. Mach, tue, bewege was, erlebe, arbeite, gib alles, geh an deine Grenzen, wage, do & live, lebe, genieße, schätze wert, sei dankbar, belohne dich, liebe, lache, sei glücklich.

    Ich hoffe so sehr, dass ihr mich hier verstehen könnt. Keine Sorge, ich werde weiter über Sport berichten und es gibt auch weiterhin Rezepte, aber so habe ich auch kein schlechtes Gefühl und keinen Druck mehr dabei, auch über andere Dinge zu schreiben. Ich bin der glücklichste Mensch, wenn ihr mich weiterhin begleiten wollt, mir weiterhin die Ehre zuteil kommen lasst, ein kleiner Teil von eurem Tag zu sein und mir erlaubt, euch Inhalte und Unterhaltung zu bieten, vielleicht Inspiration und Motivation, vielleicht neue Denkanstöße, Gedanken und Ideen. Denn: the best is yet to come. 

    texte

    Impressum · Datenschutzerklärung · Copyright © 2023 do & live ·Rustic · Genesis Framework