Seit jetzt drei Monaten laufe ich endlich wieder regelmäßig – davon einen Monat mit meinem Trainingsplan für meinen ersten Halbmarathon. Ich kann euch hier und heute sagen: Ich bin wieder drin! Ich habe gewusst, dass ich einige Zeit brauche, wieder an den Punkt zu kommen, dass mir das Laufen fehlt, wenn ich mal ein paar Tage nicht dazu komme, dass ich es wieder richtig liebe und dass ich mich darauf freue. Es ist wieder so! Es ist der perfekte Ausgleich zum vielen sitzen am Schreibtisch, so toll um den Kopf freizukriegen und sich auch mal abzureagieren. Und das Gefühl danach wird von Mal zu Mal besser …
Momentan laufe ich zwei-drei Mal die Woche, ein langer Lauf am Wochenende und ein bis zwei kürzere Einheiten unter der Woche mit Intervallen, Sprints oder Laufspielen. Mittlerweile hab ich einiges gelernt und lernen müssen, mir sind viele Dinge an mir, meinem Körper und an der Art, wie ich laufe, aufgefallen und heute erzähl ich euch 5 davon:
Der richtige Schuh macht einiges aus
Seit Anfang Dezember laufe ich jetzt zum ersten Mal in meinem Leben mit einem Schuh, der mir von einer professionellen Laufberatung nach einer sorgfältigen Analyse empfohlen wurde. Ich war hier in Hamburg bei Laufen Lunge und wurde toll beraten. So eine Laufanalyse kostet dort zwar 30€, aber dafür war ich mir auch sehr sicher, dass mir vom Verkaufsteam auch wirklich ganz unabhängig von Markenveträgen und Verkaufsprovisionen der tatsächlich passende Schuh empfohlen wird. Wenn man wirklich einen kaufen will, kriegt man die 30€ als Gutschrift auf den Schuh. Bei mir kam heraus, dass unter anderem der Boracay von New Balance (übrigens gerade 50% heruntergesetzt) gut zu meiner Fußstellung und meinem Laufstil passt – und siehe da: Als ich das erste Mal mit ihnen raus bin, wollte ich sie eigentlich nur locker 4-5 Kilometer einlaufen. Aber das Laufgefühl war so gut, dass es damals der längste Lauf überhaupt wurde – ich hab meine ersten 13 Kilometer geschafft. Sonst hatte ich bei und nach meinen längeren Läufen totale Probleme mit meinen Schienbeinen, sie haben gekrampft und am nächsten Tag geschmerzt. Jetzt – nichts mehr! Also: geht zu einer guten, kompetenten und unabhängigen Laufberatung. Seit bereit, etwas dafür zu zahlen, stellt sicher, dass ihr euch mit dem Verkäufer wohl fühlt und nicht das Gefühl habt, dass euch einfach irgendein Modell angedreht werden will. Es bringt wenig, sich von Freunden oder im Internet dieses oder jenes Modell empfehlen zu lassen, denn jeder Fuß ist anders, Gelenke und Knie und Laufstile auch.
So wie ich mich fühle, laufe ich
Man sagt nicht umsonst, dass es beim Laufen oft auf die Tagesform ankommt. Manche Dinge lassen sich nicht so gut beeinflussen, wie sich schlapp fühlen, angeschlagen sein (dann sowieso nicht laufen gehen sondern auskurieren) oder bei uns Frauen auch der Zyklus (bei Regelschmerzen kann Laufen helfen, muss aber nicht – am Besten mal ausprobieren). Andere Dinge kann ich beeinflussen – vor meinen langen Läufen am Wochenende versuche ich, genug zu schlafen und gut zu essen. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass ich nach Sushi-Samstagabenden am Sonntagmorgen richtig gut laufen kann. Pasta funktioniert auch, Kartoffeln auch, fettiges Essen am Abend vorher macht sich bei mir beim Laufen oft durch Magenziehen oder auch öfters Seitenstechen bemerkbar. Es gibt aber auch Tage, da passt es vom Schlaf und vom Essen her, aber der Lauf ist trotzdem nicht perfekt – andersrum hatte ich auch schon tolle Läufe, obwohl ich wenig Schlaf und nicht das ideale Essen hatte, also ich sags mal so… ich kann meiner Tagesform helfen, sie aber nicht komplett kontrollieren. Wichtig: Locker sehen, keine schlechte Laune kriegen, wenn es mal nicht so läuft, sondern stolz sein, dass man überhaupt laufen war und was geschafft hat.
Der Ort und die Begleitung helfen – sollten aber nicht alles sein
Zwei Dinge lassen mich schneller, weiter und länger laufen: ein fremder, schöner Ort und / oder eine Begleitung (oder mehrere).
Meine ersten 10 Kilometer habe ich geschafft, weil ich mal bei meinen Eltern daheim in Stuttgart einfach mal ins unbekannte gerannt bin, eine Strecke, die ich davor noch nie gelaufen bin. Durch einen Wald fünf Kilometer weit raus – irgendwann habe ich dann Google Maps angemacht und mich wieder zurückführen lassen – zack, längster Lauf überhaupt.
Die Läufe, die mir immer am kürzesten vorkommen, bei denen ich denke: Waaas schon 8 Kilometer? – Das sind die, die ich in einer anderen Stadt laufe. Gibt es was schöneres, als eine Stadt in Laufschuhen zu entdecken? Deshalb kommen meine Laufschuhe zukünftig erst recht bei all meinen Reisen mit.
Meine aktuell längste Strecke (15 Kilometer) hab ich vor ein paar Woche zusammen mit Flo, Luise und Lou geschafft. Wären wir nicht zu viert gewesen, hätte ich kaum so lange durchgehalten. Es war saukalt, nass und irgendwann hat es noch angefangen zu schneien, aber immer wenn einer von uns geschwankt hat, haben die anderen ihn wieder mitgezogen. Und Flo ist ja wohl sowieso die größte Motivtionsmaschine überhaupt, oder? 😉
Aber – ich finde es genauso wichtig, zu lernen, dass man das nicht immer hat. Manchmal (oder eher meistens) muss oder will man auch einfach mal alleine raus oder aufs Laufband, ohne tolle Strecke und ohne tolle Begleitung. Daher trainiere ich mir immer wieder und immer weiter an, auch mit mir selbst gut und toll Laufen zu können. Die richtig krassen Momente, in denen man sich fühlt, als könnte man Bäume ausreissen, als könnte man ewig laufen und in denen man richtig stolz ist – das sind bei mir sowieso auch eher die Läufe, bei denen ich alleine war. Also versuche ich mir genau diese Gefühle und Gedanken ins Gewissen zu rufen, wenn ich alleine laufe. Und außerdem gibts da ja auch noch den nächsten Punkt:
Musik ist alles für mich!
Hier scheiden sich die Geister – den Einen hilft Musik beim Laufen total, die Anderen bringt es aus dem Takt und es ist besser, auf die eigene Atmung oder die Umgebung zu hören. Ich gehöre zur ersten Sorte – ich kann momentan nur ohne Musik laufen, wenn ich mit jemandem laufe und selbst dann nur einige Kilometer. Die richtige Musik pusht mich so unglaublich, wenn ich denke, dass nichts mehr geht und dann ein richtig geiles Lied kommt, ist das wie ein neuer Energieschub. Hier sind einige von meinen Lieblings-Playlists:
Es ist eins der besten Gefühle der Welt
Und das meine ich wirklich so! Ich weiß noch genau, wie ich mich vor Jahren bei meinen ersten Läufen gefühlt hab, als wäre ich der unfitteste Mensch der Welt, als würde die Zeit nie vergehen, als würde meine Lunge rausspringen. Ich konnte mir im Leben nicht vorstellen, wie ich jemals Spaß daran finden würde, wie ich jemals 10 Kilometer laufen könnte und danach nicht einfach umfallen würde – aber ich hab mich Schritt für Schritt und Lauf für Lauf weiterentwickelt. Nach und nach wurde es besser, ich wurde besser. Wie ich mir beigebracht hab, das Laufen zu lieben – so heißt ein Blogpost von vorletztem Jahr – und genau das habe ich gemacht. Und jetzt liebe ich es – es ist Befreiung, es ist etwas ganz anderes als das ebenfalls unglaublich tolle Gefühl von brennenden Muskeln bei einem schweren Krafttraining, es ist purer freier Kopf und Zeit für mich selbst, es ist der Natur wieder näher kommen, es ist Ziele erreichen und Stolz sein lernen, es ist Zielstrebigkeit, Willenskraft und sich selbst besiegen lernen.
PS: Viele meiner Laufsachen von New Balance sind gerade um einiges reduziert – vielleicht ist ja was für euch dabei …
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In Kooperation mit New Balance