Da ist sie – meine erste richtige, neue Wohnung. Heute zieh ich um – nach eineinhalb Jahren (mit 6 Monaten Pause in Hamburg) in einer 6er-WG in Stuttgart-West. Raus aus meinem winzigen, 9 Quadratmeter-Zimmer mit Dachschrägen auf zwei Seiten, das wunderschön und gemütlich und hell und unfassbar klein und einengend war. Kein Bett mehr unter dem Dachschrägenfenster, wodurch man beim Einschlafen und Aufwachen den Himmel, die Sonne, die Sterne sieht und den Regen hört, aber auch kein 40-Grad-Backofen-Feeling mehr im Sommer. Das war jetzt die ultimative Studentenwohnung, mit meinen Nudeln und Reis im Flurschrank eingequetscht, einem Bad und einem Herd für sechs Leute und fünfunddreißig Paar Schuhen vor der Tür.
Jetzt kommt was Neues – und ich platze vor Glück. Seit ein paar Monaten drüber geredet mit meiner liebsten WG-Mitbewohnerin, Lifebuddy-in-Crime und eine meiner besten Freundinnen Carina, dass wir ja eigentlich mal was eigenes suchen könnten, alle Apps auf dem Handy gehabt, alle Augen offen gehabt. Aber ja, wie es so ist, Wohnung suchen, oder eher finden, in einer Großstadt, mit unseren Traumvorstellungen wie Parkett und Altbau und drei Zimmern und zentral und wenns geht auch noch Balkon … yes, unmöglich. Fast. Wochenlang gesucht und geschaut und Besichtigungen gehabt, die uns wieder auf den Boden der Tatsachen geholt haben – zwei Freiberuflerinnen, Studentinnen, beide Anfang 20, mit begrenztem Budget, no way. Erstens findest du nichts, zweitens will dich niemand.
Und dann – das gemacht, was uns Freundinnen von uns schon von Anfang an gesagt haben. Oldschool. Selbst eine Anzeige in die Zeitung gesetzt. Am ersten Tag knapp zehn Anrufe bekommen, davon drei ganz passend, zwei Besichtigungen an zwei Tagen, beide Wohnungen ganz akzeptabel. Und dann, als wir uns schon fast für die eine entschieden hatten, noch ein letzter Anruf, hier wäre noch eine Wohnung, ob wir morgen kommen können. Am Freitag hin, durch die Tür und in den Himmel. Einen Schritt rein und Carina und ich schauen uns an – DAS ist sie, aber wie stellen wir das jetzt an? Eine Minute in der Wohnung und da war alles, auf was wir schon nicht mehr gehofft haben und wir sprühen nur vor Sympathie und trauen uns gar nicht anzuschauen, so perfekt passt alles. Nach der Besichtigung heim, wir müssen uns laufend kneifen, gibts das wirklich? Und dann gings los, alles zusammengesucht, was ging – Anschreiben, Schufa, Bürgschaft, Empfehlungsschreiben von unserem Vermieter jetzt, alles, beinahe noch den Lebenslauf und die Blutgruppe dazugelegt, abgeschickt und fünf Tage gehofft und dann letzten Mittwoch – yes. Wir haben sie. Finally, für uns beide die erste, so richtige, neue Wohnung
Drei Zimmer – eins für jede von uns beiden, plus Wohnzimmer, Altbau, Fischgrätenparkett, minimale Ansätze von Stuck, verglaste Veranda neben der Küche, Einbauküche, unfassbar hohe Decken, unter unserer Budget-Schmerzgrenze, Himmel. Von neun Quadratmetern zieh ich jetzt, heute, in ein fünfundzwanzig Quadratmeter-Zimmer. Weg von Stuttgart-West, wobei uns beiden ein bisschen das Herz blutet, nach Stuttgart-Ost, worauf wir uns auch freuen.
Ich kann euch nicht beschreiben, wie glücklich ich bin, wie aufgeregt und glücklich, glücklich. Wie genau ist das passiert?
Get ready for some interior posts. Viele davon. Deko, DIY, Einrichtung. Big things coming… aber jetzt erstmal ein paar Sneak Peaks von der – noch – komplett leeren Wohnung..